Unter den Basiliken Roms ist St. Ignatius mit ihrem klassizistisch barocken Baustil wohl eine der schönsten. Architekt war der Mathematiker und Jesuit Orazio Grassi, Freund und aufgrund unterschiedlicher wissenschaftlicher Ansichten gleichzeitig Gegner von Galileo Galilei. Sein Jesuitenbruder Andrea del Pozzo, berühmt für seine dreidimensionalen Perspektiven und seine Farb- und Lichtspiele, wurde als Dekorationsmaler beauftragt.
Die Elemente, die einen bleibenden Eindruck auf die Besucher der Basilika St. Ignatius hinterlassen, sind der Lichteinfall, die Akustik und die außergewöhnliche Atmosphäre, die einen zur Andacht einladen.
Die Sonnenstrahlen, die in die Kirche einfallen, lassen die klassischen Linien, Bögen, Säulen und Simse aus der Architektur heraustreten und zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen; nicht zuletzt betont auch das Deckengewölbe in seiner einzigartigen Schönheit und der Vielzahl an Figuren, Farben, Bewegungen und Licht- und Schattenspielen die Erhabenheit des Gesamteindruckes.
Wie bereits erwähnt, ist die Akustik wirklich ausgezeichnet. Wer einmal an einer gesungenen Messe, einem Konzert oder auch nur an einem Wortgottesdienst teilgenommen hat, dem wird sofort bewusst, dass er an einem ganz besonderen Ereignis teilhat; sobald dann die Orgel aus der Romantik erklingt, hat man wirklich den Eindruck, göttlicher Musik zu lauschen.
Ganz unweigerlich lädt einen diese Atmosphäre dazu ein, Andacht zu halten – das dritte und wichtigste Element, das so bezeichnend für St. Ignatius ist. Jeder Winkel der Basilika lädt einen ein, sich zu sammeln und zu beten; vor den Grabmälern von S. Luigi Gonzaga und Giovanni Berchmans wächst der Wunsch nach Verinnerlichung, nach der diese beiden jungen Jesuiten ihr Leben lang gestrebt haben, und die Güte Gottes wird fühlbar. Die Meisterwerke aus der Schule Berninis verkörpern diesen Hauch von spiritueller Erhebung und Freude.
Basilika St. Ignatius - Orgel
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